Die Wuppertaler Schwebebahn von Kaiserzeiten bis jetzt


   Der rheinische königliche Kommerzienrat Carl Eugen Lang, Erfinder, Konstrukteur und Unternehmer, hatte sich um 1890 mit der Entwicklung eines Hängebahnsystems zur Personenbeförderung beschäftigt. Die Idee zu diesem System kam ihm in einer Kölner Zuckerfabrik, in der die Materialien mittels kleiner Wege an einer Schiene hängend durch die Stollen bewegt wurden.

Nachdem Die Städte Berlin, München und Breslau seine einschienige „Hängebahn“ zur Personenbeförderung abgelehnt hatten, entschlossen sich die mutigen Stadträte im engen Tal der Wupper die „Schwebebahn“ zu bauen, um den steigenden Nahverkehr zu bewältigen und über der Wupper hatte man genügend Platz. Der Bau einer Untergrundbahn schied wegen der ungünstigen Bodenbeschaffenheit aus.
Im Sommer 1898 wurde mit dem Bau des Schwebebahngerüsts begonnen, 19200 Tonnen Eisen verbaut und 17 Bahnhöfe errichtet.
Seine Majestät, der Kaiser Wilhelm II mit Gemahlin Auguste Viktoriana nebst Gefolge schwebte am 24. Oktober 1900 von Bahnhof „Döppersberg“ durchs Tal der Wupper.
Dieser liebevoll restaurierte Zug mit dem Wagen Nr. 5 verkehrt an Wochenenden zu Kaffeefahrten oder zum zünftigen Frühschoppen mit Bier und Kottenbutter. Auch manche Paare haben sich über der Wupper im Kaiserwagen trauen lassen.
Das erste Teilstück zwischen den Bahnhöfen Kluse und Zoo konnte am 1. März 1901 für das Publikum freigegeben werden. Die gesamte 13,3 km lange Strecke zwischen den Endpunkten mit Wendeschleife, Oberbarmen und Vohwinkel,war am 27. Juni 1903 fertiggestellt.
Ein Zug transportiert bis zu 200 Personen mit einer mittleren Geschwindigkeit von 27 km/h. Die Fahrzeit für die gesamte Strecke beträgt 35 Minuten. In enger Zugfolge befördert die Schwebebahn ca. 50000 Personen täglich.
Derzeit werden alle Gerüste, Stützen und Bahnhöfe Abschnittsweise durch neue und stärkere Materialien ersetzt, um ab ca. 2003 mit kürzerer Zugfolge und höherer Geschwindigkeit dem steigenden Nahverkehr gerecht zu werden.